
gscheid g’lernt
On 3. Juli 2020 by ElenaWie hält man Straßen und Pflasterstreifen instand? Wie ist eine Asphaltschicht aufgebaut? Was ist Sole? Welche verschiedenen Arten von Salz gibt es? Was versteckt sich hinter ASR A 5.2? Das alles und noch viel mehr hat Marcel Kapfenberger in den vergangenen drei Jahren gelernt: Für den 18-Jährigen und seine Kollegen beginnen am 3. Juli die Prüfungen, die das Ende der Ausbildung bilden.
Los geht’s mit der Theorie. Sorgfältig hat Marcel in den vergangenen drei Jahren mitgeschrieben, was er in der Berufsschule, in der überbetrieblichen Ausbildung und im Stützpunkt Auggenthal der Straßenmeisterei Vilshofen alles gelernt hat. Die verschiedenen Schichten einer Asphaltstraße gehören dazu. Wie viel Asphalt braucht man für eine bestimmte Streckenlänge? Auch das kann Marcel berechnen. Welche Eigenschaften hat eine Betonfahrbahn? Keine schwierige Frage für den 18-Jährigen, der sich in den vergangenen drei Jahren auch mit den unterschiedlichen Arten von Streusalz befasst hat und weiß, wie man Sole herstellt.
Ein wichtiges Thema innerhalb der Ausbildung ist auch die Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA). Die richtige Planung einer Arbeitsstelle ist wichtig, denn sie dient sowohl dem Schutz der Arbeiter als auch der Verkehrsteilnehmer. Das Wissen über diese Richtlinien und das richtige Absperren von Baustellen gehört zum täglichen Handwerkszeug auf der Straße.
Die theoretische Ausbildung findet in der Berufsschule in Würzburg statt, dort stehen natürlich auch Fächer wie Deutsch und Sozialkunde auf dem Stundenplan. Unterrichtet wird im Blockunterricht, meist zwei bis drei Wochen am Stück.
Es ist viel zu lernen, sagt der 18-Jährige. Aber:
Wenn man in der Praxis aufgepasst hat, merkt man sich den Stoff schneller.
Die umfangreichen Aufgaben der Straßenwärter erfordern eine Vielzahl von Geräten. Die muss Marcel für seine praktische Prüfung am 14. Juli alle kennen und natürlich auch wissen, wie sie eingesetzt und gewartet werden. So kann am Bagger zum Beispiel ein Abbauhammer angebaut werden. „Den braucht man, um Fels- oder Betonbrocken zu zertrümmern“, weiß der Azubi. Spülgerät, Mähgerät, Schneepflug – die angehenden Straßenwärter müssen natürlich auch diese Geräte an Lkw oder Unimog anbauen können. „Das haben wir alles in der Ausbildung gezeigt bekommen.“
Die praktische Ausbildung findet überwiegend in der Straßenmeisterei statt. Für Marcel war das der Stützpunkt Auggenthal der Straßenmeisterei Vilshofen. Arbeitsbeginn ist um 7 Uhr, nach der Einteilung auf Fahrzeuge und Geräte geht’s auf die Straße. Müllsammeln, Entwässerungseinrichtungen reinigen, Leitpfosten reparieren und austauschen – das gehörte vor allem am Anfang seiner Ausbildung zu seinen täglichen Aufgaben. „Seit ich 18 bin, darf ich auch den Lkw fahren – das gefällt mir am besten.“ Seitdem darf er auch mit der Motorsäge arbeiten, so dass diesen Winter auch das Holzschneiden zu seinen Aufgaben dazukam. Nur mit dem Winterdienst hat es dieses Jahr nicht geklappt. „Aber ich bin einmal mitgefahren, damit ich den Ablauf kenne.“
Ergänzt wird die Praxis durch die überbetriebliche Ausbildung in Gerolzhofen. „Dort haben sie uns alles gezeigt, was in der praktischen Prüfung drankommt“, sagt Marcel. Zum Beispiel das Pflastern, das in der Prüfung zu 50 Prozent zählt.
Nach drei Jahren Ausbildung würde sich Marcel auf jeden Fall wieder für den Beruf des Straßenwärters entscheiden. „Es ist ein umfangreicher Beruf – vom Mähen über Bäume fällen und Bankette auffüllen bis zur Straßeninstandhaltung und dem Winterdienst ist alles dabei.“ Am besten gefällt ihm das Lastwagenfahren, am wenigsten mag er das Müllsammeln. „Aber das gehört halt auch dazu und muss gemacht werden.“

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